Die traditionelle Landwirtschaft der Familie Heitmann – Hof Deiters – lässt sich bis ins Jahr 1100 zurückverfolgen. Der Familienbetrieb betreibt neben Ackerbau auch Mastschweinehaltung, hat sich aber vor dem Hintergrund des technischen Fortschritts und der sich daraus ergebenen Möglichkeiten zusätzlich mit der Errichtung einer Biogasanlage neu aufgestellt. Mit ihr werden Strom und Wärme erzeugt, die unter anderem mit Gülle und Mist, aber auch mit Maissilage und anderen Feldfrüchten betrieben wird -ökologisch wertvoll und zusätzlich innovativ und fortschrittlich. Also Energie quasi direkt vor der Haustür in der Bauernschaft Wieningen. Was sofort ins Auge fällt, wenn man auf die Hofstelle zufährt, ist der riesige Berg an Holz- beziehungsweise Hackschnitzeln. Man habe 2006 mit der Trocknung von Hackschnitzeln an der Biogasanlage begonnen, erklärt Julian Heitmann den Besuchern. Mittlerweile verkaufen sie diese oder auch Kaminholz direkt ab Hof für jedermann. „Ein kluger Schachzug und ein ertragreiches, weiteres Standbein“, findet Dagmar Brockmann. Für die Herstellung der Hackschnitzel nutzen Heitmanns unter anderem Straßenbegleitgrün und Waldrestholz, welches aus der unmittelbaren Nähe stammt. „So bleibt kein Geld an den Rädern durch lange Transportwege kleben und die Umwelt wird durch die kurzen Wege zusätzlich geschont. Die Wertschöpfung findet in unmittelbarer Nähe statt“, beschreibt Klemens Heitmann die Ressourcennutzung. Lautet die Lösung in der Energiewende also: statt Gas aus Russland lieber Gas, Strom und Wärme vom Bauern nebenan? Nicht nur, da ist man sich einig. Auch der Ausbau von Windkraftanlagen und Photovoltaik trägt ebenfalls zur umweltgerechten Energiewende bei. Daneben ist das Potential von Biogasanlagen auf jeden Fall vorhanden und man könnte wesentlich schneller nachrüsten, wenn die bürokratischen Hürden in Deutschland nicht so hoch wären, sind sich Vater und Sohn sicher. „Gerade bei der derzeit angespannten Lage muss es doch auf allen Ebenen ein Bestreben geben, möglichst zeitnah die Weichen zu stellen, um zukunftsorientiert und sicher die Haushalte mit inländischem Strom, Wärme oder Gas zu versorgen“, resümiert Julian Heitmann die derzeitige Lage. Aktuell beschäftigt man sich zusammen mit der GWE um die Wärmeleitung in das Baugebiet Bergkamp III. Zusätzlich wäre Bergkamp II eine gute Option, um fossile Energieträger mit einer zusätzlichen Hackschnitzelheizung zu versorgen.“ Schwierig ist es aber schon im Vorfeld, ein Planungsbüro zu finden, welches eine B-Plan-Änderung mitbegleiten könnte, um zumindest die Planungen für eine Erweiterung der Wärmeversorgung in Angriff zu nehmen“ beschreibt Klemens Heitmann das Dilemma. Die Energiewende ist eingeleitet, die Flächenkonkurrenz groß, denn neben Strom, Wärme und Gas aus nachwachsenden Rohstoffen spielt auch die Versorgung von Mensch und Tier mit inländischen Erzeugnissen wieder eine größere Rolle. Als Sprecher für die Landtagsfraktion der FDP in den Bereichen Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Jagd stößt die Familie bei Markus Diekhoff auf offene Ohren, um den Bürokratieabbau voranzutreiben. Auch er ist überzeugt, dass gerade deutsche Landwirte ihre Erzeugnisse nach hohen Standards und sehr klimafreundlich produzieren, was letztendlich allen zugutekommt.
Statt Gas aus Russland lieber Gas, Strom und Wärme vom Bauern nebenan?
Die Landwirtschaft befindet sich in stetem Wandel – darüber und über die Herausforderungen und Zukunftsstrategien tauschten sich die Ortsliberalen zusammen mit ihrem FDP-Kreisvorsitzenden und Landtagskandidaten Markus Diekhoff sowie Klemens Heitmann mit Sohn Julian während eines Besuchs auf dem Hof Heitmann aus.
MDL Markus Diekhoff und FDP Everswinkel zu Besuch beim Biomassehof Heitmann-Deiters v.l.n.r.: Julian Heitmann, Markus Diekhoff, Klemens Heitmann, Dagmar Brockmann u. Wolfgang Effing
MDL Markus Diekhoff und Klemens Heitmann
MDL Markus Diekhoff und FDP Everswinkel zu Besuch beim Biomassehof Heitmann-Deiters v.l.n.r.: Julian Heitmann, Dagmar Brockmann, Kirsten Heumann, Markus Diekhoff, Klemens Heitmann